Mittwoch, 15. Juli 2009
War gerade noch im Kino. Endlich mal wieder. Eigentlich wollte ich auch schlafen, aber irgendwie muss ich gerade nochwas schreiben, so einfach lässt mich "The Limits Of Control" dann doch nicht los.

Was gibts zu sagen? Nun das erste was auffällt sind sicher die Bilder. Jarmusch beruft sich mal wieder auf seine alten Werte und hat sehr viele starke und durchkomponierte Bilder an denen man den Perfektionismus direkt erkennen kann mit dem sie gemacht wurden.
Bei der Musik geht er überraschenderweise sehr neue Wege. Zwischendurch war ich mir fast sicher die Musik käme von Nadja und/oder Godspeed You! Black Emperor im Endeffekt wars aber Boris und Sunn O))). Es wundert einen ein wenig wie das zum vordergründig ein wenig verschlafen wirkenden Spanien passt, aber das tut es.

Gut, eine Ebene tiefer. Viel stärker noch als in anderen Jarmusch Filmen halten sich die Abläufe immer an ein sehr strenges Schema.
Neuer Tag, asiatisch anmutende Konzentrationsübungen, Hubschrauber, 2 Espresso, 2 Tassen, neue Kontaktperson, Streichhölzer. Und dann das ganze wieder von vorne. Das geht soweit, dass auch die Gespäche immer auf die gleiche Art geführt werden (wobei man eigentlich von Monologen reden sollte).

Nächste Ebene. Und jetzt wirds schwierig. Leider ist die Handlung dem Minimalismus zum Opfer gefallen und nur noch umrissweise vorhanden. Das macht aber auch kaum was, sorgt aber dafür, dass es nicht ganz leicht ist dem Film zu folgen.

Sicher alles andere als ein Film den man mal so nebenbei schaun kann und schon gar kein Popcornkino. Trotzdem sehr empfehlenswert.
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Donnerstag, 19. März 2009
Für Freunde des trockenen östereichischen schwarzen Humors will ich an dieser Stelle "Der Kochenmann" empfehlen (hey, schon 2x was mit Kochen und das so kurz hintereinander).
Wie "Komm süßer Tod" und "Silentium" ist das auch wieder eine Umsetzung eines Romans von Wolf Haas. Auch die Hauptpersonen und der Regisseur sind gleich wie bei den Vorgängern. Diesmal hat es Brenner mit einem menschenschlachtenden Kneipenbesitzer zu tun. Dieser ist mit Josef Bierbichler perfekt besetzt. Das sieht man spätestens wenn er ohne jede Emotion im Gesicht, sein Beil schwingend auf Brenner losgeht, während im Hintergrund die österreichische Nationalhymne ("Live Is Life") gespielt wird (gefühlt mindestens eine halbe Stunde lang).
Über die - mal wieder - perfekte Leistung von Josef Hader alias Brenner muss ich glaube ich wenig sagen.

Appetitlich ist das ganze zwar nicht, aber dafür um so lustiger. Den Film sollte man auf jeden Fall gesehen haben.
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Donnerstag, 18. September 2008
gibts wohl seit knapp 18 Jahren insbesondere für Wessis. Zumindest ist das eine der Aussagen des Films Heimatkunde mit Martin Sonneborn. In diesem wandert Sonneborn um Berlin, um dort die Lebensformen, die sich nach der Wende im Grenzland um die Hauptstadt gebildet haben zu erkunden. Absolut sehenswert, nur leider nicht lange so polemisch wie erwartet (Schuld hat daran wohl eine Reporterin des Berliner Kuriers, die mehrere Tage lang über den Film berichtete ohne ihn jemals gesehen zu haben).
Immerhin wissen wir jetzt folgendes: "DDR, das ist sowas wie Krieg".

Absolut top war auch, dass der Sonneborn persönlich in Dings (also dem Kino dort) anwesend war, und nach dem Film (sofern der Zivildienstleistende aka Techniker das erlaubte) ausführlich Fragen zu diesem beantwortete. So erfuhr man direkt was ihn dazu bewegt hat in dem Film mitzuwirken ("Ein Wort: Geld, ähhh .. nein drei: Geld und Macht") und unterschwellig kam auch "ein wenig" Werbung für seine Partei mit rüber. Die Frage wie man die "Lebensformen" dieses Grenzlandes dazu bringt Die Partei zu wählen wurde leider nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet.
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Dienstag, 22. Juli 2008
S. und ich wollten heute "Crosby, Stills & Nash (and Young)" anschaun. Leider hatte der digitale Projektor im Kino ne Macke. Zur gleichen Zeit liefen dann aber noch "Jesus Christus Erlöser" und "Get Smart". Ersterer war ja mein Favorit, von dem hatte ich immerhin schonmal was positives gehört, mal ganz abgesehen von den Ausschnitten die ich kannte. Zweiter war mir völlig unbekannt.
Wie sich herausstellte muss das nichts heißen. Wir entschieden uns für "Get Smart" und (zumindest ich) wurde sehr positiv überrascht. Ich muss zugeben, dass ich anfangs sehr skeptisch gegenüber dem Film war, immerhin hatte ich letzte Woche eigentlich erstmal genug von komischem Hollywood Zeug...

Was soll ich sagen. Der Film ist lustig, was auch nicht verwundert, das Drehbuch ist wie sich im Nachhinein herausstellte von Mel Brooks. Zusätzlich gibts dann natürlich noch so schauspielerische Größen wie "The Rock" zu bewundern, dem die Rolle des starken, tollen und unglaublich dummen Geheimagenten sehr steht. Am besten war natürlich der Agent im Baum, gespielt von Bill Murray.

"Crosby, Stills & Nash (and Young)" werden wir dann wohl nächste Woche nochmal antesten.
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Montag, 14. Juli 2008
Ich war zufällig mal wieder im Kino. Der Film wurde mir vorher ziemlich empfohlen, und außerdem hört sich "Alkoholabhängiger Anti-Superheld" auch nach nem coolen Stoff zum verfilmen an.
Hancock zeigt, dass solche Voraussetzungen leider nicht reichen. Anfangs ist der Film ja ganz lustig. Dann denkt man auch noch der total verwackelte Bildstand wäre sowas wie ein Stilmittel mit dem man versucht Hancocks Kater dem Zuschauer zu vermitteln (mit Erfolg übrigens). Aber nach wenigen coolen Szenen wird klar, das Hancock den Status des Antihelden bald verliehren wird. Ein Will Smith kann ja auch am Ende des Films nicht als alles-scheiß-egal-Alkoholiker dastehen, sondern muss irgendwie zum Helden mutieren. Das interesiert nicht nur keinen (also zumindest mich nicht), sondern macht auch die coole Stimmung die der Film anfangs hatte gekonnt zunichte.
Und dann ist da noch der Bildstand. Auch als Hancock dann den Alkohol aufgibt scheint sich der Produzent keine fähigen Kameraleute (oder gar Stative) geleistet zu haben, und als Zuschauer sitzt man da und kämpft mit der Übelkeit.

Naja. Hollywood, Superheld, nicht Batman ... ich hätte es wissen sollen.
Ein gutes hatte der Kinobesuch dann doch: Ich hab festgestellt, dass in nächster Zeit tatsächlich ein paar scheinbar brauchbare Filme laufen.
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Freitag, 13. Juni 2008
... und woran merkt man eigentlich das gerade die Lichtspielwoche des AKK/AFK ist? Naja bei Gelegenheit werde ich mich mal wieder über die wirklich wichtigen Dinge im Leben auslassen, aber erstmal gibts hier noch mindestens einen Film.

Noch dazu ein ziemlich guter. Zumindest wenn man (tief-) schwarzen Humor mag. Sterben für Anfänger ist (man beachte den schlechten Wortwitz) wirklich zum totlachen. Es geht um eine Beerdigung, an der so ziemlich alles schief geht was schief gehen kann und wenn man ehrlich ist, noch viel mehr.
Was lernen wir daraus?
  1. Menschen auf Drogen benehmen sich komisch.
  2. Menschen die sich komisch benehmen passen nicht auf Beerdigungen.
  3. Nicht überall wo Valium draufsteht ist auch Valium drin.
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Donnerstag, 12. Juni 2008
Bisher war ich ja, ums mal vorsichtig auszudrücken, nie ein besonders großer Fan von Musicals. Auch mit Beatles konnte ich eigentlich nie etwas anfangen (was durchaus daran liegen mag, dass ich die falschen Lieder von ihnen kennekannte). Gestern Abend wurde ich allerdings mit „Across The Universe“ eines besseren belehrt. Ja, Musicals können cool sein, und Beatles auch. Die Musik ist tatsächlich nicht, wie ich das aus den wenigen Musicals die ich bisher kannte im Kopf hatte, nervig, störend und kitschig, sondern fügt sich sehr gut in den Film ein. Da ich diese 68er-antikriegs-revolutions-Drogen-Hippie Filme sowieso oft mag (was nicht zuletzt daran liegt, dass sie meist einen ziemlich guten Soundtrack haben) war ich von dem Film dann auch sehr schnell recht angetan.
Was mich außerdem sehr erstaunt hat (als jemand der sich nie mit den Beatles beschäftigt hat), war, dass die Beatles keineswegs so Mainstream-konform waren, wie man das heute eventuell aus ihrer Musik (insbesondere der, die man auf diversen „Best“-of-Alben findet) heraushören könnte.
D. und ich haben dann auch den Entschluss gefasst bei Gelegenheit mal ein paar Musikfilme von coolen alten Bands zu schauen. Hoffentlich klappt das möglichst bald noch diesen Sommer.
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Mittwoch, 11. Juni 2008
Es ist mir nun doch sehr peinlich, dass ich Sj. und A. gegenüber behauptet habe, der Film SuperVixens von Russ Meyer könnte tatsächlich, trotz der Darstellerinnen, die ausschließlich aufgrund ihrer üppigen Oberweiten ausgesucht wurden, weniger diskriminierend gegenüber Frauen sein, als diese Fakten vermuten lassen. Im Nachhinein muss ich sagen, ich bin froh, dass mir niemand geglaubt hat. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Mal ganz abgesehen davon, dass der Film kaum lustig, seine Story quasi nicht vorhanden (das Bisschen, dass sich dann doch findet ist auch noch sehr abstrus und sinnfrei) und auch allgemein der Film wenig ansprechend ist, kann es der Regisseur nicht lassen, Frauen ausschließlich als notgeile, sexsüchtige Dummchen darzustellen.
Zu allem Überfluss gibt es dann tatsächlich Leute die das toll fanden.
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Freitag, 30. Mai 2008
Ich war ja schon im Vorfeld sehr gespannt auf den Film. Und auch persönlich interesiert daran, ob die verzerrte Ästetik des Films heute, mit dem entsprechenden medialen Hintergrund, immernoch so gut wirkt wie früher.
Ich bin der Meinung, dass dem nicht so ist. Das Zerrbild der nationalsozialistischen Welt ist mittlerweile einfach zu leicht zu durchschauen. Jeder der den Film sieht, kennt seine Intention, und erkennt so die schleichende Propaganda sehr schnell.
Zudem wurde vor dem Film von Dr. phil. Rolf-Ulrich Kunze eine kurze, aber sehr passende Einführung gegeben, die die Probleme nochmals ins Licht gerückt hat.

Nachdem ich gefragt wurde, und ich mich über die Einheit ein wenig genauer (Definition: Milli-Riefenstahl) informiert habe würde ich schätzen Olympia beläuft sich so auf 200-300 mRis oder 400-600 mRis (je nach dem ob sich "Triumpf des Willens" auf 500 mRis oder 1 Ris beläuft, was ja wohl noch nicht klar definiert ist).
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Donnerstag, 22. Mai 2008
Wenn man sich, ohne vorher zu informieren worum es eigentlich in dem Film, den man gleich sehen wird, geht, ins Kino setzt, kann es schon mal passieren, dass man durch Abwesenheit von Protagonisten und Handlung leicht überrascht wird.
So ging es mir zumindest am Montag. Nachdem ich dann realisiert hatte, dass die langen Kamerafahrten über beeindruckende Landschaften keineswegs eine Art Intro darstellen, sondern tatsächlich essentieller Bestandteil der Aussage des Films, muss ich dann doch zugeben, dass ich sehr positiv überrascht wurde. Der Film übertrifft an Bildgewalt vieles, was ich bisher gesehen habe, und bringt damit auch ohne Worte seine Ansichten zum Betrachter.
Untermalt wird das ganze von einem angemessenen Soundtrack.

Falls jemand die Möglichkeit hat das auf großer Leinwand anzuschauen, ich kann den Film nur empfehlen.
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